Recht

Was versteht man unter einer (leichtfertigen) Steuerverkürzung?

Eine leichtfertige Steuerverkürzung ist vom Grund her auch eine Art der Steuerhinterziehung, was sich auch hinter dem Wort Steuerverkürzung verbirgt. Denn wer eigenmächtig seine Steuerschuld verkürzt, hinterzieht sie. Diese Hinterziehung kann auf ganz unterschiedliche Weise geschehen. So kann der Steuerpflichtige gegenüber dem Finanzamt unrichtige oder auch unvollständige Angaben machen, aus denen sich dann eine geringere Steuerschuld errechnet, als er eigentlich zahlen muss. Eine Steuerhinterziehung kann sich aber auch durch bloßes Unterlassen ergeben, wenn steuerliche relevante Fakten einfach weggelassen werden. Um Steuerhinterziehung handelt es sich immer dann, wenn durch diese Handlungen einer Steuerverkürzung erfolgt oder aber unberechtigterweise besondere Steuervorteile ergeben. Solche Handlungen setzen bewusstes und aktives Tun bzw.

stevepb / Pixabay

Unterlassen voraus und werden keinesfalls als Kavaliersdelikt angesehen, sondern schon bei nicht so schweren Fällen mit Geldbußen oder Gefängnis bis zu fünf Jahren bestraft. Der Unterschied, der zwischen einer solchen strafbaren Steuerhinterziehung und der leichtfertigen Steuerverkürzung besteht, steckt in dem Wörtchen leichtfertig, denn die Voraussetzungen für beide Delikte sind zunächst einmal gleich. Die leichtfertige Steuerverkürzung stellt lediglich eine abgeschwächte Form der Steuerhinterziehung dar. Daher muss im Einzelfall entschieden werden, ob eine Steuerhinterziehung vorliegt oder nur eine leichtfertige Steuerverkürzung, die lediglich als Ordnungswidrigkeit gilt und mit einem Bußgeld entsprechend schwächer sanktioniert wird. Im Gegensatz zur Steuerhinterziehung erfolgt auch kein Eintrag ins Bundeszentralregister und somit gilt der Betroffene dann auch nicht als vorbestraft. Unter Leichtfertigkeit wird dabei eine gesteigerte und grobe Form der Fahrlässigkeit verstanden, wobei die Einzelheiten dazu strittig sind und nur anhand eines konkreten Einzelfalls beurteilt werden können. Für den Betroffenen ist diese Unterscheidung allerdings sehr wichtig, weshalb er sich besser einen wirklich guten Anwalt suchen sollte. Wichtig ist in jedem Fall einen Anwalt zu betrauen, der sich sowohl im Strafrecht als auch in der komplexen Materie des Steuerrechts auskennt, um in solch heiklen Fällen seinem Mandanten auch tatsächlich hilfreich zur Seite stehen zu können.