Bildung & Praxis

Was einen guten Lehrer ausmacht

Die Meinungen gehen auseinander bei der Frage, wie denn ein guter Lehrer zu definieren ist. Eine Lehrkraft, die sich im Schulbetrieb und während des Unterrichts möglichst unauffällig verhält, wird möglicherweise bessere Chancen haben, auch im fortgeschrittenen Alter noch die Nervenkraft aufbringen zu können, um vor einer Schulklasse zu stehen. Aus dieser Perspektive gesehen könnte man einen solchen Menschen als einen guten Lehrer definieren. Manch ein gelangweilter Schüler mag das vielleicht anders sehen. Ein guter Lehrer sollte über eine gute Sachkunde seiner Unterrichtsfächer verfügen, aber auch darüber hinaus nicht scheuen, neue Horizonte zu betreten. Denn so einseitig, wie ein Lehrer manchmal thematisch ausgerichtet ist, so begrenzt ist am Ende auch der Wert seines Unterrichts.

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Wenn ein Schüler aber erkennen kann, dass die Unterrichtsinhalte auch einen Wert für das eigene Leben darstellen können, dann wird die Vermittlung von Wissen um so leichter. Ein guter Lehrer muss etwas übrig haben für die Lebenswelt der Schüler. Nur so wird er auch zu einem verständigen Zuhörer und Ansprechpartner für die Belange und Sorgen der jungen Menschen. Wem es gelingt Beziehung zum Schüler aufzubauen, der braucht weniger Strafen und Sanktionen. Und ein guter Lehrer sollte keine Angst davor haben, den Schülern auch eigene praxisnahe Versuche zu ermöglichen. Diese Möglichkeiten sind natürlich bei unterschiedlichen Schulfächern auch unterschiedlich gegeben. Der Chemieunterricht ist prima dafür geeignet, das Interesse der Schüler mit etwas Praxis zu wecken. In diesem Kontext darf schon einmal ein bisschen gezündelt oder ein Reagenzglas geschüttelt werden. Ein begabter Lehrer verliert eine solche Situation niemals aus dem Auge und muss sich nicht fürchten, dass der Unterricht in Chaos verfällt. Über einen gut ausgestatteten Chemie-Unterrichtsraum sollte eigentlich jede Schule verfügen. Und die Ausstattung sollte regelmäßig erneuert werden.